Produkte von Samsung
Samsung – der Weltmarkt-Führer aus Korea im Überblick
Als Lee Byung-chull 1938 seine Handelsfirma gründete, hatte er Großes im Sinn. Nicht umsonst nannte er das Unternehmen „Sam-Sung“ (Drei Sterne). Diese Glückszahl sollte nicht nur seiner Firma, sondern auch seinem Heimatland Korea zu Erfolg und Wohlstand verhelfen.
Mehr als 80 Jahre später scheint sich dieser Wunsch erfüllt zu haben. Heute ist Samsung eine der führenden Tech-Produzenten und verkauft Produkte auf der ganzen Welt. Den Erfolg hat das Unternehmen nicht zuletzt seinen Smartphones zu verdanken. Seit 2009 sorgen die Modelle der Galaxy-Reihe für eine Technik-Revolution nach der anderen und erobern die Herzen zahlreicher Kunden.
Zeit also, einen genaueren Blick auf die Erfolgsgeschichte von Samsung zu werfen. Wie konnte sich das Unternehmen von einer kleinen Import-Export-Firma zu einem Führer auf dem Weltmarkt entwickeln? Was macht Smartphones von Samsung so besonders? Und worauf dürfen sich Kunden in Zukunft freuen?
Samsung – die wichtigsten Daten und Fakten
- Firmenname: Samsung Electronics Co., Ltd.
- Gründungsjahr: 1969
- Firmengründer: Lee Byung-chull
- Sitz: Suwon, Südkorea
- Mitarbeiter: 287.439 (2019)
- Umsatz: umgerechnet 197,6 Mrd. USD (2019)
Die Geschichte der Firma Samsung
Für die Anfänge von Samsung müssen wir in eine Zeit zurückgehen, in der es keine Handys, geschweige denn Smartphones gab:
1938 gründet der Unternehmer Lee Byung-chull das kleine Import-Export-Unternehmen Samsung mit nur 30 Dollar Startkapital. Zweimal wurde sein Geschäft zerstört – einmal in den Wirren nach dem Zweiten Weltkrieg, einmal im Koreakrieg.
Hier hätte die Geschichte von Samsung aufhören können. Doch der enorme Bedarf an Alltagsgütern erlaubt es Lee Byung-chull, sein Handelsunternehmen wieder aufzubauen und zu stärken. In den nächsten Jahrzehnten breitet sich der Firmengründer in zahlreichen Geschäftsfeldern aus – von der Zucker-Produktion über Wolle, Dünger und Papier bis zu Versicherungen und Immobilien. Bereits Ende der 1950er Jahre ist Samsung das größte Unternehmen des Landes.
1969 ist es dann so weit: Die Firma stößt mit der Tochter Samsung Electronics in die Elektronik-Branche vor: ein Bereich, in dem Korea bisher kaum vertreten ist. Es gilt, fast 60 Jahre Rückstand hinter Ländern wie Japan und den USA aufzuholen. Fernseher, Kühlschränke, Klimaanlagen und Waschmaschinen gehören zu den ersten Produkten.
Bereits in den 1970er Jahren zeichnet sich eine Revolution ab: Fast zeitgleich zu Pionieren wie Steve Jobs und Bill Gates erkennt der Firmenerbe Lee Kun-hee, wie viel Potenzial in der Mikroelektronik steckt, und richtet sein Geschäft darauf aus. Dieser Fokus nimmt im Zuge der Asienkrise noch zu, als Samsung viele andere Geschäftsfelder aufgeben muss – ein Glück für heutige Smartphone-Besitzer.
Doch wie so oft, sind die Anfänge schwer: Samsungs erstes Handy, immerhin schon 1988 auf dem Markt, verkauft sich nur schleppend. Zu groß ist der Qualitätsunterschied zum Haupt-Konkurrenten Motorola.
Doch Firmenchef Lee Kun-Hee gibt nicht auf und verfolgt eine radikale Kursänderung: Qualität statt Billig-Produkte lautet das neue Mantra. Es gilt, Samsung als hochwertige Marke zu etablieren. Neben der Umstrukturierung des Managements, hohen Investitionen in die Forschung und einem rigorosen Training der Mitarbeiter schreckt Lee auch vor drastischen Mitteln nicht zurück:
So werden an einem Tag Produkte mit Mängeln vor den Augen aller Mitarbeiter verbrannt. Angeblich soll der Wert dieses Haufens 50 Millionen Dollar betragen haben. Die Botschaft ist klar: Minderwertige Produkte werden nicht mehr akzeptiert. Stattdessen spricht Lee ein Ultimatum aus: Entweder wird Samsung den Konkurrenten Motorola in Sachen Qualität einholen oder sich komplett aus der Handy-Branche zurückziehen.
Aus der Asche dieser Zeremonie steigt eine ganz neue Firma auf: Statt für Billig-Ware ist Samsung bald weltweit für seine technisch hochwertige Elektronik bekannt.
2009 ist es so weit: Samsung bringt sein erstes Smartphone heraus. Dieses hat noch mit einigen Schwächen zu kämpfen. Doch bereits der Nachfolger, das Galaxy S, wird ein voller Erfolg und gilt noch heute als eines der Top-Seller von Samsung. Mit dem Galaxy S2 können die Koreaner sogar mehr Marktanteile gewinnen als die Konkurrenz aus Kalifornien. Und es sollte nicht die letzte Erfolgsstory sein. In 15 Generationen gibt es das Samsung Galaxy bereits.
Der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt: 2019 war Samsung Electronics das zweitgrößte Tech-Unternehmen der Welt und der größte Produzent von Elektrogeräten für den Heimbedarf. Gleichzeitig ist Samsung der umsatzstärkste Hersteller von Smartphones – noch vor Apple und Huawei.
Was macht Samsung so erfolgreich?
Sehen wir uns genauer an, wie Samsung es bis ganz an die Spitze der Smartphone-Giganten geschafft hat.
Hoher Qualitätsstandard
Die Zeiten, als Samsung für Billig-Produkte bekannt war, sind seit mehr als 30 Jahren vorbei. Stattdessen konnte sich die Firma als Garant für Qualität etablieren. Das zeigt sich vor allem an ihren Smartphones:
Huawei mag bei den Kameras die Nase vorn haben, und die Leistung eines iPhone 12 ist aktuell kaum zu toppen. Doch selbst, wenn Samsung-Handys nicht in allen Bereichen Bestleistungen erzielen – der Hersteller hat sich den Ruf erarbeitet, zuverlässige Allround-Geräte ohne gravierende Schwächen herzustellen: Damit sind Samsung-Phones für eine große Zielgruppe geeignet und besonders alltagstauglich.
Zusätzlich punktet der Hersteller mit Top-Werten in einigen Bereichen: etwa was die Qualität der Materialien, die Anzahl der Sensoren oder die Display-Qualität angeht.
Dazu kommen Funktionen, die Samsung-Kunden besonders zu schätzen wissen:
- Dank Klinkenanschluss lassen sich nahezu alle Kopfhörer an Samsung Phones anschließen.
- Samsung Power Share ist eine praktische Möglichkeit, andere Geräte mit dem Smartphone aufzuladen.
- Der Micro SD-Slot erlaubt es, den Speicherplatz einfach zu erweitern – ein Feature, das selbst eingefleischte Apple-Fans oft vermissen.
Auch die perfekte Abstimmung zwischen der Hardware und dem zuverlässigen Betriebssystem Android trägt zum Erfolg von Samsung-Geräten bei.
Konstanter Wille zur Innovation
2019 war Samsung das Unternehmen mit den zweitmeisten Patent-Anmeldungen in den USA. Und damit nicht genug: Im gleichen Jahr gaben die Koreaner 17 Milliarden Dollar für die Entwicklung aus – mehr als jeder andere Smartphone-Hersteller.
Erster zu sein, immer am Limit des technisch Machbaren, ist Samsungs Anspruch. Das zeigt sich in der Produkt-Historie: 2010 das erste AMOLED-Display, die Erfindung des Stylus Pen im Jahr 2011 und 2017 das erste komplett randfreie Display – alles Samsung-Innovationen. Andere Errungenschaften wie kabelloses Laden, wasserfeste Gehäuse und Fingerabdruck-Scanner hat Samsung zwar nicht erfunden – aber doch im Mainstream salonfähig gemacht.
Dabei schreckt das Unternehmen auch vor riskanten Entscheidungen nicht zurück: Das Galaxy Note etwa galt vielen Kritikern im Erscheinungsjahr 2011 als zu groß. Doch das Wagnis zahlte sich aus: Mit seinem 5,3 Zoll-Bildschirm setzte dieses Gerät den Startschuss für große Smartphones – ein Trend, der bis heute anhält.
Gleichzeitig ist sich Samsung nicht zu schade, erfolgreiche Entscheidungen anderer Firmen zu kopieren. Bestes Beispiel dafür ist das Galaxy S3, mit dem die Koreaner 2012 auf den Trend ultra-flacher Smartphones aufstiegen – auch wenn Apple diesen Trend erst losgetreten hat.
Vielfalt an Modellen
Während der Konkurrent Apple vor allem auf Premium-Produkte setzt und chinesische Firmen den Markt für Budget-Phones beherrschen, wählte Samsung einen anderen Weg: Das Ziel war und ist es, Smartphones für alle Preisklassen zu schaffen. Alleine im Jahr 2010, also ganz am Anfang der Handy-Revolution, brachten die Koreaner 24 verschiedene Modelle heraus.
An diesem Anspruch hat sich bis heute nichts geändert: Egal ob Kunden ein günstiges Smartphone oder ein top-modernes Flaggschiff jenseits der 1000 Euro suchen – Samsung gibt ihnen die Wahl. Diese Strategie scheint aufzugehen, und andere Hersteller bemühen sich, hinterherzukommen: Doch Samsungs Vorsprung stellt eine Herausforderung dar: So brachte Apple erst 2020 mit dem iPhone SE ein Modell unter 500 Euro heraus.
Die Zukunft von Samsung-Smartphones
Die Welt der digitalen Kommunikation ist ständig in Bewegung. Und so müssen auch die Entwickler von Samsung ihren Innovations-Willen jedes Jahr erneut unter Beweis stellen.
Interessant ist vor allem, wie sich die Firma im Bereich der faltbaren Smartphones schlagen wird. Mit dem Galaxy Z Flip 3 steht bereits ein vielversprechender Kandidat in den Startlöchern. Daneben soll 2021 ein günstigeres Folding Phone erscheinen: das Galaxy Z Fold E.
Heiß erwartet wird auch das neuste Modell der S-Serie. Mit dem Flaggschiff-Handy S22 hat Samsung nämlich Großes vor: Gamer dürfen sich dank Exynos-AMD-Chip auf Grafik-Performance der Extraklasse freuen, und durch eine „unsichtbare“ Front-Kamera soll das Display die gesamte Vorderseite einnehmen.
Auch im mittleren Preissegment plant Samsung eine Revolution: Das Galaxy A52 könnte dank Vierfach-Kamera mit max. 64 MP sogar High End-Modellen den Rang ablaufen. Gleichzeitig ist eine 5G-Variante geplant, die das Surfen in nie gekannter Geschwindigkeit möglich macht.
Bei all diesen Ankündigungen dürfen Smartphone-Fans also gespannt sein, welche Neuerungen Samsung in Zukunft bereithält.