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Future Trends Tour 2023 – Impressionen und Highlights

Im September war es wieder so weit: Der Mobilfunk-Provider Freenet lud zur Future Trends Tour 2023 ein. Bereits zum fünften Mal konnten Teilnehmer aufregende Innovationen aus den Bereichen Technik, Software, Online-Shopping und digitalem Marketing vor Ort bestaunen. Das Motto in diesem Jahr „London vs. Paris“. Beide Hauptstädte ziehen Investoren und kreative Köpfe magisch an – kein Wunder also, dass die Future Trends Tour dieses Jahr dort stattfand. Was dabei vorgestellt wurde und welche Trends uns besonders begeistert haben, zeigen wir im Folgenden.

Future Trends Tour London

Erster Tag: London

Millionenstadt, Finanz-Zentrum und Paradies für Startups – kaum eine europäische Metropole bringt so viele Innovationen hervor wie London. Drei der interessantesten konnten wir uns auf der Future Trends Tour 2023 genauer ansehen.

Die Location: Huckletree

Los ging es in East London. Nur einen Katzensprung von der Tech City entfernt, befindet sich Huckletree: ein Coworking Space, der perfekt auf die Anforderungen moderner Startups zugeschnitten ist. Lichtdurchflutete Studios, Konferenz- und Eventsäle stehen hier ebenso bereit wie Bibliothek und Gemeinschaftsküche. Eine Dachterrasse lädt zum Plaudern ein, und wer möchte, kann sich beim Squash und Basketball austoben. Kurzum: Für die kreativen Pitches an diesem Tag hätte es kaum einen besseren Ort geben können.

Onfido Identity

Die Authentifizierung von Nutzern stellt Unternehmen vor Herausforderungen: Sie muss sicher genug sein, um Datenklau zu verhindern – gleichzeitig aber auch einfach und komfortabel. Schließlich möchte niemand, dass der Kunde die Anmeldung mittendrin abbricht, weil ihm das Ganze zu kompliziert wird.

Hier springt Onfido Identity in die Bresche. Bereits seit 10 Jahren ist dieses Unternehmen im Bereich Cyber Security aktiv und bietet umfangreiche Lösungen an. Wohl eine der interessantesten davon ist Atlas AI. Mithilfe künstlicher Intelligenz können Nutzer Dokumente scannen, um ihre Identität zu bestätigen. Dabei unterstützt die KI nicht nur mehr als 2.000 verschiedene Dokumentarten. Sie macht das Scannen auch einfacher denn je. Spiegelungen und Wackler, die in der Vergangenheit oft für Fehler sorgten, werden mithilfe mehrerer Fotos ausgeglichen. Auch in Sachen „Fraud Protection“ gehört das Unternehmen zu den Vorreitern. Ob Dokument und Nutzer zusammenpassen, lässt sich per biometrischem Scan einfach herausfinden. Ein kurzes Selfie-Video genügt dafür.

Betterroaming.com

Weltweit verfügbares, einfaches und erschwingliches Roaming – so sieht die Vision von Hakan Koc aus. Der Auto1-Gründer stößt damit in ein Feld vor, das von den großen Mobilfunkprovidern lange Zeit vernachlässigt wurde. Das Ergebnis: Betterroaming.com. Auf dieser Website können Kunden eine eSIM kaufen, die dann in mehr als 100 Ländern nutzbar ist. Für die Aktivierung genügt ein QR-Code, und das Datenvolumen klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Mehrere Gigabyte stehen bereit – zu einem Preis, von dem man bei aktuellen Roaming-Angeboten nur träumen kann.

Noch ist das Ganze im Beta-Stadium. Die ersten Tester zeigen sich jedoch durchweg begeistert. Man darf also gespannt sein, ob Betterroaming das Surfen im Ausland bald komplett revolutionieren wird – und wie die großen Mobilfunk-Provider darauf reagieren. In jedem Fall dürfte Hakan Kocs Idee eine

Diskussion um Roaming-Gebühren anstoßen, die aus Expertensicht längst überfällig ist.

Pepper.com

My Dealz sollte jedem deutschen Schnäppchenjäger ein Begriff sein. Was viele nicht wissen: Das Portal gehört zu Pepper.com – einem globalen Unternehmen mit Ablegern in 12 Ländern. Neben MyDealz sind das z. B.  HotUKDeals (Großbritannien) und Dealabs (Frankreich). Ganze 25 Millionen Nutzer kann Pepper.com mittlerweile vorweisen, und 2022 schloss sich das Unternehmen mit der Global Savings Group (GSG), Europas führendem Gutschein-Anbieter, zusammen.

Was also ist das Geheimnis von Pepper.com?

Eine entscheidende Rolle spielt die Community: MyDealz – um beim deutschen Beispiel zu bleiben – ist ein Portal von Schnäppchenjägern für Schnäppchenjäger. Alle Deals werden von echten Personen gepostet und anschließend bewertet. Je besser dieses Rating, desto sichtbarer ist ein Deal auf der Startseite. Nicht umsonst bezeichnete der Gründer Fabian Spielberger Pepper.com einmal als „Facebook des Shoppings“. Die meisten Nutzer verdienen kein Geld, sondern teilen Deals aus persönlichen Gründen: sei es, um anderen Nutzern zu helfen, selbst interessante Angebote zu erhalten oder zur Nummer eins der Schnäppchenjäger zu werden. Pepper.com wiederum verschafft diesen Deals ein breites Publikum und erhält pro Kauf eine Provision. So konnte das Unternehmen komplett ohne Fremdkapital zur weltweit größten Shopping-Community aufsteigen.

Future Trends Tour Paris

Zweiter Tag: Paris

Von der City an der Themse ging es mit dem Eurostar nach Paris. Die Metropole ist vor allem für ihre Luxusmarken bekannt – und das zurecht: Wenn es um Mode, Schmuck, Parfüm und Delikatessen geht, führt an Paris kein Weg vorbei. Auf der Future Trends Tour durften wir aber noch einen ganz anderen, weniger bekannten Aspekt dieser Stadt erleben: Hier gestalten Startups die digitale Zukunft des Landes. 

Mobile.Club

Dass Technik mieten auch in Frankreich Fahrt aufnimmt, zeigt der erste Pitch: Mobile.Club. Dieses Startup ist bereits seit 4 Jahren aktiv. Dabei waren die Anfänge bescheiden. 4 Tech-affine Jungs sahen sich einem Problem gegenüber: Ihre Smartphones wurden immer teurer! Statt also 1.000 Euro für ein neues Handy auszugeben, eröffneten sie eine Tauschbörse, die mittlerweile ganze 40.000 Abo-Kunden vorweisen kann.

Das Geschäftsmodell sollte unseren „Smietern“ bekannt vorkommen: Mobile.Club bietet eine ganze Reihe iPhone und Samsung Galaxy Smartphones an. Dabei handelt es sich um Refurbished Modelle – nicht ganz neu, aber garantiert funktionstüchtig. Kunden suchen sich ein Smartphone aus, zahlen die Mietgebühr und bekommen das Gerät innerhalb von 48 Stunden nach Hause geliefert.

Der Unterschied zu Smieten: Wer auf Mobile.Club Smartphones mieten möchte, zahlt je nach Modell eine monatliche Mitgliedsgebühr von 20 bis 40 Euro. Dafür dürfen Kunden ihr Smartphone jederzeit wechseln. Die Gebühr wird flexibel angepasst. Mobile.Club ist damit ideal für alle, die sich nicht auf ein Handy festlegen, sondern verschiedene Modelle ausprobieren möchten.

Besuch bei Deezer

Wer an Musik-Streaming denkt, hat sofort Spotify vor Augen. In Paris konnten wir uns aber eine Alternative ansehen, die der schwedischen App Konkurrenz macht: Deezer. Diesen Service gibt es schon seit 2007. Mittlerweile stehen mehr als 90 Millionen Songs, Audiobücher, Podcasts und Radio-Kanäle zur Verfügung. Außerdem bietet Deezer einige interessante Features.

Da wäre z. B. die Flow-Funktion: Nutzer wählen einfach ihre aktuelle Stimmung aus – schon erstellt Deezer passend dazu eine Playlist ihrer Lieblingslieder. Songtexte lassen sich direkt in der App anzeigen, und wer eine bestimmte Melodie im Kopf hat, summt sie einfach ins Mikrofon. Deezer macht sich dann auf die Suche nach dem richtigen Lied. Eine weitere Stärke ist die Audio-Qualität. Deezer HiFi bietet Songs kostenpflichtig als FLAC-Dateien an. Eine solche Funktion ist uns Spotify weiterhin schuldig. Aus diesen Gründen verwundert es nicht, dass Deezer nach einem eher holprigen Börsengang an Boden gewinnt. Spätestens 2025 möchte das Unternehmen profitabel werden.

LVMH

Zu guter Letzt stand noch ein echtes Schwergewicht auf dem Programm: LVMH. Der Name dürfte den wenigsten Deutschen ein Begriff sein – doch wie wäre es mit „Louis Vuitton“, „Bulgari“, „Christian Dior“ oder „Hennessy“? Das sind nur vier von über 75 Luxusmarken, die LVMH unter einem Dach vereint. Heute handelt es sich um das wertvollste börsennotierte Unternehmen Frankreichs mit ganzen 79 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2022.

Das Geheimnis dieses Erfolgs? konsequente Markenpflege! LVMH hat schon lange verstanden, dass hohe Preise Käufer von Luxusgütern nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil! Statt mit Rabatten zu locken, unterstreicht LVMH die Exklusivität seiner Produkte. Qualität ist dabei ebenso wichtig wie emotionales Storytelling und natürlich die Zusammenarbeit mit Stars und Sternchen. So entstehen Lifestyle-Produkte, die man einfach haben MUSS, um dazuzugehören.

Gleichzeitig hat LVMH ein fast schon beängstigendes Gespür für begehrte Marken, und kauft diese kurzerhand auf. Das Unternehmen mischt sich jedoch nicht übermäßig in die Produktion ein. Alle 75 „Houses“ tun, was sie am besten können: hochwertige Produkte kreieren. LVMH kümmert sich um die Marktforschung und Distribution – eine Win Win-Situation für alle.

Future Trends Tour Fazit

Future Trends Tour 2023 – Fazit

London vs. Paris – das war das Motto der diesjährigen Future Trends Tour. Doch welche Stadt hat nun gewonnen? Nach zwei Tagen voller aufregender Pitches und Präsentationen lautet unser Fazit ganz klar: beide!

London beeindruckt vor allem mit seiner Startup-Szene. Beim Schlendern durch die Tech City und dem kreativen Austausch im Coworking Space wird klar: Hier entstehen die digitalen Innovationen von morgen! Doch die Konkurrenz über dem Kanal schläft nicht. Paris war und ist für seine Luxusmarken bekannt. Startups wie Mobile.Club und Deezer beweisen aber, dass die Stadt auch im Tech-Segment rasant aufholt. Man darf also gespannt sein, wo in Zukunft die wichtigsten Trends entstehen – und wie diese unsere eigenen Innovationen in Deutschland beeinflussen werden